Viele Gemeinden kämpfen mit veralteten Wasser-, Abwasser- und Kanalisationssystemen, die aufgrund ihres Alters häufig umfangreiche Modernisierungsarbeiten erfordern. Diese sind nicht nur kostspielig, sondern auch invasiv, weshalb immer häufiger die Wahl auf die grabenlose Rohrreparatur (Relining) fällt. Schaumbeton als Füllmaterial für die Hohlräume zwischen dem alten und dem neuen Rohr eignet sich hervorragend für solche Anwendungen, was auf Eigenschaften wie Leichtigkeit, schnelle Installation und Wärmedämmung zurückzuführen ist.
Der Austausch von unterirdischer Infrastruktur kann sehr problematisch sein, vor allem, weil dafür tiefe Ausgrabungen erforderlich sind. In dicht bebauten Gebieten mit intensiver wirtschaftlicher Aktivität würde dies zu erheblichen Beeinträchtigungen für die Bewohner führen, wie z. B. eingeschränkter Handel und Fußgänger- und Straßenverkehr sowie störender Lärm, Staub und Schmutz. Es gibt jedoch weniger invasive Methoden, die die Notwendigkeit des Ausgrabens und Entfernens alter Rohrleitungen beseitigen und gleichzeitig deren vollständige Reparatur ermöglichen. Relining – also die grabenlose Rohrreparatur – ist eine solche Technologie. Sie besteht darin, neue Rohre mit kleinerem Durchmesser in das alte Rohrleitungssystem einzuführen. Das Verbinden einzelner Rohre zu längeren Abschnitten erfolgt in einer Anfangsgrube und, falls erforderlich, auch außerhalb davon, je nach Zugänglichkeit des Geländes. Dadurch wird die modernisierte Rohrleitung vollständig erneuert, und das alte Rohr spielt im bestehenden Rohrleitungssystem keine Rolle mehr. Schaumbeton eignet sich hervorragend als Füllmaterial bei der grabenlosen Rohrreparatur.
Grabenlose Rohrreparatur (Relining) – Schaumbeton als Füllmaterial
Im Endstadium der Relining-Arbeiten wird Schaumbeton zwischen das alte und das neue Rohr gepresst und dient als Füllmaterial im Hohlraum. Warum sollte man sich gerade für dieses Material entscheiden? Bei der Verwendung anderer Massen können Abschnitte mit einer maximalen Länge von 50 m verbaut werden, bei Schaumbeton sind es sogar bis zu 300 Meter, was erhebliche Einsparungen bedeutet. Die schnellen Installationszeiten senken auch die Investitionskosten, da Schaumbeton mit speziellen Aggregaten gepumpt wird. Schaumbeton bewährt sich auch aus anderen Gründen bei der grabenlosen Rohrreparatur. Die daraus resultierende Ummantelung ermöglicht den Betrieb der Installation trotz Temperatur- oder Druckänderungen und gewährleistet gleichzeitig die Betriebssicherheit durch Reduzierung der Vibrationen. Schaumbeton ist leicht, belastet die Installation nicht und hat wärmedämmende Eigenschaften, die die Rohre vor dem Einfrieren schützen. Seine geringe Dichte sorgt auch für die Linearität neu verlegter Installationen. Andere auf dem Markt verwendete Injektionsmassen mit einer Dichte von über 2000 kg/m³ führen dazu, dass die neue Installation aufgetrieben wird, ihren Verlauf stört und schnell verschlammt und langfristig beschädigt wird. Die Relining-Technologie selbst ist umweltfreundlich und wenig invasiv – sie beeinträchtigt nicht das Leben der Bewohner oder die Arbeit von Geschäftsinhabern und Mitarbeitern. Aus diesem Grund wird sie zunehmend anstelle herkömmlicher Grabungsmethoden gewählt.
Schaumbeton bei der Stilllegung von Installationsnetzen
Schaumbeton eignet sich auch, wenn es notwendig ist, bestehende Wasserleitungsnetze stillzulegen. Laut Vorschriften sollten ungenutzte Netze aus dem Boden entfernt werden, außer in eindeutig definierten rechtlichen Fällen, in denen dies nicht erforderlich ist. In solchen Fällen müssen jedoch alle im Boden verbleibenden Elemente mit einem geeigneten Material gefüllt werden, um die Bodenstruktur nicht zu verschlechtern und das Risiko einer missbräuchlichen Nutzung oder des Eindringens von Grundwasser und Nagetieren zu beseitigen. Aufgrund seiner einfachen Anwendung eignet sich Schaumbeton hervorragend für diese Situation, da er leere Räume schnell, dicht und kostengünstig füllt und sicherstellt, dass die gefüllte Installation nicht in den Boden absinkt.