Viele Kommunen suchen nach Wegen, um die Kosten für den Bau von Asphaltstraßen zu senken. Die Sinnhaftigkeit der Verwendung von Schaumbeton in solchen Projekten wurde durch Tests auf der Fahrbahn eines Testabschnitts bestätigt, bei dem die Tragschicht aus Schaumbeton besteht und die Verschleiß-/Deckschicht in Oberflächenbehandlungstechnik (doppelt) ausgeführt ist. Die Tests wurden von Wissenschaftlern der Technischen Universität Poznań durchgeführt.
Günstige lokale Straßen
Die Preissteigerungen betreffen heute sowohl Einzelhandelskunden als auch Gemeindeverwaltungen gleichermaßen, weshalb Auftragnehmer nach Einsparmöglichkeiten suchen. Dies gilt auch für den Bau von Asphaltstraßen. Wie können diese Kosten gesenkt werden? Eine interessante Alternative ist der Bau einer halbsteifen Straßenkonstruktion unter Verwendung von Schaumbeton. In einem solchen Aufbau wird eine Schicht aus PB 1000 Schaumbeton (Rohdichte 1000 kg/m³ ± 10%) mit einer Dicke von 15 cm bis 20 cm und einer Verschleiß-/Deckschicht verwendet. Für Bodengruppen mit Tragfähigkeit G2 – G4 wird zusätzlich eine Verstärkungsschicht aus PB 600 Schaumbeton (Rohdichte 600 kg/m³ ± 10%) mit einer Dicke von 10 – 30 cm angewendet.
Schaumbeton – niedrigere Kosten als beim Bau einer Asphaltstraße
Schaumbeton ist ein flüssiger Baustoff, der mit einer speziellen Schaumbeton-Produktionsmaschine auf der Baustelle hergestellt und sofort am Zielort aufgetragen wird. Dank seiner hohen Fließfähigkeit füllt er alle Unebenheiten und Lücken präzise aus, was den Bedarf an einer Nivellierung des Untergrunds mit schwerem Gerät (Planiermaschinen, Walzen) eliminiert. Dies ermöglicht schnelleren Fortschritt und Kosteneinsparungen im Vergleich zu traditionellen Methoden des Asphaltstraßenbaus. Lokale Straßen mit gelegentlicher Verkehrsbelastung (≤ KR1) können eine Deckschicht haben, die in Oberflächenbehandlungstechnik ausgeführt ist, was zu weiteren Einsparungen führt. In diesem Fall sollte die Deckschicht mit einer schnell brechenden Bitumenemulsion, mit oder ohne Polymere, besprüht und dann feines Aggregat und Splitt verteilt und gewalzt werden. Die Tragfähigkeit einer solchen Fahrbahnkonstruktion wird in diesem Fall durch eine oder mehrere Schichten Schaumbeton-Tragschicht gewährleistet (die Dicke der Schaumbeton-Schichten hängt von den Boden- und Wasserverhältnissen ab: für G1-Boden beträgt sie 15 cm, für G4-Boden maximal 50 cm). Im Vergleich zu Standardlösungen und den Kosten für den Bau einer traditionellen Asphaltstraße ist diese Lösung eine sehr attraktive preisliche Alternative.
Tests in Großpolen
Tests der halbsteifen Fahrbahnkonstruktion wurden auf einer Wohnstraß in Großpolen durchgeführt. Forscher setzten das Gerät ZiSPON (Integriertes System zur präzisen Fahrbahnbewertung) ein, einschließlich des UGN-Moduls (dynamische Durchbiegungsmessung entsprechend der Messung mit einem FWD-Gerät). Nach der Beurteilung der Tragfähigkeit des Untergrunds wurde eine 20 cm dicke Schicht PB 1000 Schaumbeton gegossen, in der nach einer Woche Mikromahlungen durchgeführt wurden. Dies ermöglichte eine Oberfläche mit größerer Rauheit. Anschließend wurde eine Schicht der doppelten Oberflächenbehandlung (Bitumenemulsion + Walzen von Splitt) aufgebracht.
Im nächsten Schritt wurde die Tragfähigkeit der Fahrbahndecke beurteilt, und die dynamischen Durchbiegungsmessungen mit dem ZiSPON-Gerät wurden 14 Tage nach dem Bau der Schaumbeton-Tragschicht und 7 Tage nach der Inbetriebnahme des Testabschnitts durchgeführt. Die durchgeführten Tests bestätigten, dass die gebaute Fahrbahndecke die Tragfähigkeit für die Verkehrskategorie KR1 erreicht.
Schaumbeton für lokale Straßen
Niedrigere Kosten als der Bau einer Asphaltstraße, einfache und schnelle Ausführung sowie die Möglichkeit, die Konstruktion durch das Aufbringen von mineralisch-asphaltischen Mischschichten ohne Eingriff in die Tragschicht zu verstärken (bei steigender Verkehrsbelastung) – dies sind nur einige der Vorteile, die halbsteife Konstruktionen zu einer hervorragenden Lösung für Gemeindestraßen machen. Dies macht sie zu einer attraktiven und kostengünstigen Alternative zu Standardlösungen, die das Problem des Baus von befestigten Fahrbahnen lösen.
Quelle: Dr. Ing. Marcin Bilski Dr. Ing. Andrzej Pożarycki Dr. Ing. Przemysław Górnaś Technische Universität Poznań